Geschrieben von Dan Hughes, Direktor für internationale Forschung und Entwicklung
Talogys internationale Forschungsstudie zum Thema Führung gab Aufschluss darüber, wie sich die Erwartungen an Führungskräfte aufgrund der Pandemie verändert haben, welche Auswirkungen toxisches Führungsverhalten auf das Erleben der Mitarbeiter hat und mit welchen Herausforderungen Führungskräfte in den kommenden Jahren konfrontiert sein werden. In diesem Blog werden wir darauf eingehen, wie effektive Führung auf Grundlage dieser sich entwickelnden Anforderungen und Erwartungen in Zukunft aussehen kann.
Menschenzentrierte Führung in der Praxis
Insgesamt unterstreichen die Ergebnisse der verschiedenen Forschungsfelder in unserer Studie die Notwendigkeit, dass Führungskräfte in Zukunft einen stärker auf den Menschen ausgerichteten Ansatz verfolgen. Gleichzeitig müssen die Führungskräfte dies natürlich mit derAnforderung in Einklang bringen, wirtschaftliche Ergebnisse zu erzielen und, wo erforderlich, die Umgestaltung des Unternehmens voranzutreiben. Eine wichtige Erkenntnis unserer Studie war, dass Mitarbeiter und Führungskräfte größtenteils dieselben Führungsverhaltensweisen nennen, die für das Erreichen von Ergebnissen und die Schaffung einer positiven Atmosphäre für die Mitarbeiter ausschlaggebend sind.
Unsere Untersuchung hat sechs Schlüsselverhaltensweisen aufgezeigt, auf die sich Führungskräfte konzentrieren müssen, um eine stärker auf den Menschen ausgerichtete Führung zu gewährleisten. Diese sechs Verhaltensweisen entsprechen jeweils direkt einem zentralen Bedürfnis der Mitarbeiter am Arbeitsplatz.
- Menschen inspirieren, motivieren und einbinden
- Menschen zur Leistung befähigen
- Förderung von Zusammenarbeit, Vertrauen und Respekt
- Demonstration authentischer Führungseigenschaften
- Coaching und Personalentwicklung
- Einfühlungsvermögen und Mitgefühl zeigen
Viele Mitarbeiter suchen nach Organisationen, die einen inspirierenden Zweck und eine Vision haben, mit denen sie sich durch ihre Arbeit persönlich identifizieren können. Führungskräfte müssen sich darauf konzentrieren, diesen Sinn und Zweck für die Mitarbeiter zu schaffen – ihnen ein „Warum“ für ihre Arbeit zu geben und eine klare Verbindung zwischen ihrer Arbeit und den Gesamtzielen des Unternehmens herzustellen.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sinnstiftende Arbeit in engem Zusammenhang mit höherem Arbeitseinsatz, Engagement und Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter steht.
Da immer mehr Teams als Hybrid- oder Remote-Teams arbeiten, wird es wichtiger denn je, dass die Führungskräfte ihre Mitarbeiter befähigen und ihnen vertrauen, dass sie den besten Weg zur Erreichung der Unternehmensziele finden. Die Führungskräfte müssen erkennen, dass die komplexen Probleme, mit denen sie heute konfrontiert sind, nicht mehr von der „heldenhaften Führungskraft“ gelöst werden können, die immer alle Antworten hat.
Auch aus der Sicht der Mitarbeiter ist dies wichtig, denn Autonomie ist ein grundlegendes psychologisches Bedürfnis. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Führungskräfte, die einen befähigenden Führungsstil pflegen, mit größerer Wahrscheinlichkeit positiv eingestellte, motivierte Mitarbeiter haben, die bessere Leistungen erbringen.
Für Unternehmen, die zu einem hybriden und dezentralen Arbeitsmodell übergegangen sind, bedeutet dies eine Herausforderung für die Führungskräfte in Bezug auf den Aufbau und die Aufrechterhaltung der Zusammenarbeit. Die Führungskräfte müssen die effektivsten Wege finden, um den Teamgeist, die Verbundenheit und die Einbeziehung von Teammitgliedern, die aus der Ferne arbeiten, zu fördern. Dies ist wichtig, da das Gefühl der Verbundenheit ein weiteres psychologisches Grundbedürfnis ist, das zur Förderung der intrinsischen Motivation bei der Arbeit beiträgt.
Darüber hinaus müssen die Führungskräfte sorgfältig abwägen, für welche Tätigkeiten es von Vorteil ist, vor Ort zu arbeiten, und welche Tätigkeiten an einem Remote-Arbeitsplatz ebenso effektiv sind. So kann beispielsweise die virtuelle Kommunikation kreative Aktivitäten wie die Ideenfindung behindern.
Der Charakter und die Werte einer Führungskraft stehen heute mehr denn je im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und der Erwartungen. Offen, authentisch und ehrlich zu sein und einen klaren moralischen Kompass zu zeigen, sind wesentliche Bestandteile, um Vertrauen, Loyalität und Engagement am Arbeitsplatz aufzubauen. Führungskräfte, die sich unethisch verhalten, z. B. lügen oder Menschen ungerecht behandeln, verlieren schnell an Glaubwürdigkeit bei ihren Mitarbeitern.
Auch die eigene Integrität und das Verhalten einer Führungskraft sind wichtig, um innerhalb der Organisation Standards zu setzen und eine ethische Kultur aufzubauen. Führungskräfte sind selbst dafür verantwortlich, den Mitarbeitern das richtige Beispiel zu geben, dem sie folgen können.
Um Talente an sich zu binden, müssen Führungskräfte proaktiv nach Möglichkeiten suchen, den Mitarbeitern zu helfen, in ihrem Unternehmen zu wachsen und sich zu entwickeln. Menschen fühlen sich eher intrinsisch motiviert, wenn ihre Aufgabe ihnen die Möglichkeit bietet, ihre Kompetenzen und ihr Können auszubauen – ein drittes psychologisches Grundbedürfnis.
Darüber hinaus sollte ein wirksames Coaching durch die Führungskräfte auch die Leistung des Einzelnen und des Teams steigern. Führungskräfte sollten regelmäßige, konstruktive Anleitung und Feedback geben, um den Einzelnen dabei zu unterstützen, seine persönlichen Stärken auszubauen und seine Entwicklungsbereiche zu verbessern.
Die Pandemie beschleunigte die Fokus auf das Wohlbefinden am Arbeitsplatz und den Führungskräften kommt eine entscheidende Rolle bei der Förderung des Wohlbefindens ihrer Mitarbeiter zu. Die effektivsten Führungskräfte während der Pandemie erkannten den emotionalen Stress und die Angst, unter denen Einzelpersonen und Teams standen, und zeigten echte Fürsorge und Sorge für ihre Herausforderungen.
Einfühlsame und mitfühlende Führung ist wichtig, denn einem aktuellen Bericht des britischen Chartered Institute for Personnel & Development zufolge ist Stress nach wie vor eine der Hauptursachen für Fehlzeiten am Arbeitsplatz, und der Führungsstil wurde von den Mitarbeitern als eine der häufigsten Ursachen für Stress genannt.
Führungskräfte für den Erfolg in der Zukunft rüsten
Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass diese sechs Attribute sowohl nach Ansicht der Mitarbeiter als auch der Führungskräfte selbst das Herzstück effektiver Führung bilden. Jede der sechs Eigenschaften unterstützt ein zentrales Bedürfnis der Mitarbeiter nach Sinn und Zweck ihrer Arbeit, nach Autonomie, Verbundenheit, Vertrauen, Entwicklungsmöglichkeiten und echter Sorge um ihr Wohlergehen. Für viele Führungskräfte wird dies bedeuten, dass sie ihren Ansatz überdenken, anpassen und weiterentwickeln müssen, um in Zukunft erfolgreich zu sein.
Führungskräfte, die dies konsequent vorleben, sind gut gerüstet, um in Zukunft einen stärker auf den Menschen ausgerichteten Führungsansatz zu verfolgen. Dies wiederum wird die Führungskräfte in die Lage versetzen, die wichtigsten Herausforderungen zu meistern, mit denen sie in Zukunft wahrscheinlich konfrontiert sein werden, und einen nachhaltigen Erfolg sowohl für ihr Unternehmen als auch für ihre Mitarbeiter zu erzielen.
Um unseren vollständigen Forschungsbericht zum Thema „Führen in der zukünftigen Arbeitswelt“ zu lesen, laden Sie bitte hier eine Kopie herunter.
