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Vorhersage von meldepflichtigen Verletzungen mit SafetyDNA®

Einschätzung der Wahrscheinlichkeit unsicheren Verhaltens und des Risikos von Zwischenfällen bei Einzelpersonen

Die Herausforderung

Nicht alle arbeitsbedingten Verletzungen sind gleich. Eine kleine Schnittwunde, die lediglich desinfiziert und verbunden werden muss, gilt genauso als Verletzung wie eine schwere Schnittwunde, die mit 50 Stichen genäht werden muss, eine Sehnenschädigung nach sich zieht und fünf Ruhetage sowie einen weiteren Monat eingeschränkte Arbeitsfähigkeit erfordert. Der Unterschied? Die große Schnittwunde wird als ein nach OSHA meldepflichtiges Ereignis betrachtet, die kleine hingegen nicht.

Nach Angaben des U.S. Bureau of Labor Statistics handelte es sich bei etwas mehr als der Hälfte der 3,7 Millionen Verletzungs- und Krankheitsfälle in der Privatwirtschaft, die 2010 landesweit in den USA gemeldet wurden, um schwerwiegendere Fälle, die mit Fehltagen, Versetzungen oder Einschränkungen verbunden waren. Diese Fälle werden gemeinhin als DART-Fälle bezeichneti. Mit anderen Worten: Mehr als 50 % aller Verletzungen waren so gravierend, dass sie zu Arbeitsausfall, eingeschränkter Arbeitsfähigkeit nach der Rückkehr an den Arbeitsplatz und/oder einer Versetzung in eine andere Tätigkeit führten.

Es gibt zwar viele Faktoren, die zu Sicherheitsvorfällen beitragen, doch es ist klar, dass einige Personen eher zu risikoreichem, unsicherem Verhalten neigen als andere. So verursachen beispielsweise 20 % der Fahrer fast 80 % aller Verkehrsunfälleii. Dieses 80/20-Muster ist vergleichbar mit dem, was andere Branchen in Bezug auf negative Verhaltensweisen, einschließlich Sicherheit, festgestellt haben. Für Arbeitgeber ist es wichtig, diese Personen mit hohem Risiko bereits in einem frühen Stadium des Einstellungsverfahrens zu identifizieren, bevor sie zu Mitarbeiter:innen werden.

Die Lösung

Das SafetyDNA®-Assessment wurde speziell entwickelt, um zu beurteilen, wie wahrscheinlich es ist, dass eine Person sich unsicher verhält und ein erhöhtes Risiko von Sicherheitsvorfällen birgt. Das Assessment basiert auf dem Vier-Faktoren-Modell von SafetyDNA.

Das Assessment und der zugehörige Insight-Workshop werden in erster Linie als Entwicklungstool eingesetzt, das aktuellen Mitarbeiter:innern dabei helfen soll, einen Einblick in ihre Sicherheitsrisikofaktoren zu gewinnen und so ihr Bewusstsein zu schärfen und ihr Verhalten zu ändern. Es kann aber auch im Vorfeld des Einstellungsprozesses als wirksamer Filter eingesetzt werden, um Risikokandidat:innen noch vor ihrem Beitritt zum Unternehmen auszusortieren. In diesem Beitrag geht es darum, mit welcher Genauigkeit das SafetyDNA-Assessment Personen in dieser hohen Risikokategorie identifiziert und wie sich die dies auf die tatsächlichen Sicherheitsergebnisse auswirkt.
Im Rahmen einer größeren Studie führten wir das SafetyDNA-Assessment an einer Gruppe von 796 nach Stundensatz bezahlten Arbeitnehmern aus drei verschiedenen Unternehmen durch, die die Öl- und Gasindustrie, die Herstellung von Papierprodukten und die Herstellung von Baumaterialien repräsentieren. Über einen Zeitraum von 36 Monaten wurden Informationen über die Anzahl der Sicherheitsvorfälle sowie die Schwere dieser Vorfälle eingeholt.

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Die Ergebnisse

Als Screening-Instrument vor der Einstellung liefert das Assessment eine endgültige Kategorieeinstufung, die auf einer Zusammensetzung der drei Sicherheitsfaktoren beruht: „Gefährdet“, „Überwachung der Einhaltung der Vorschriften“ und „Sicher“.

Unter den 796 getesteten Personen kam es zu 179 Sicherheitsvorfällen, von denen 60 Verletzungen nach sich zogen. 37 dieser Verletzungen waren schwerwiegend genug, um als meldepflichtige OSHA-Vorfälle zu gelten. Abbildung 1 zeigt den Prozentsatz der Personen in jeder SafetyDNA-Risikokategorie, die in einen Vorfall verwickelt waren, der zu einer Verletzung führte. Der goldene Balken in Abbildung 1 zeigt den prozentualen Anteil aller Verletzungen (sowohl leichte als auch schwere), der blaue Balken den prozentualen Anteil der von der OSHA erfassten (schweren) Verletzungen. Im Vergleich mit den als „Sicher“ eingestuften Arbeitnehmern verletzten sich Personen in der Risikogruppe „Gefährdet“ viermal so häufig (4 % gegenüber 16 %) und erlitten 11-mal so häufig schwere (OSHA-relevante) Verletzungen. Darüber hinaus betraf in unserer Stichprobe fast die Hälfte (43 %) der von der OSHA erfassten Verletzungen Personen aus der Risikogruppe „Gefährdet“.

Da Sicherheitsvorfälle nicht immer dazu führen, dass jemand verletzt wird (z. B. Beinaheunfälle) bzw. schwer genug verletzt wird, um bei der OSHA meldepflichtig zu werden, haben wir die schwerwiegenden Verletzungen und Vorfälle innerhalb jeder SafetyDNA-Kategorie genauer untersucht. Wenn eine Person der Risikokategorie „Gefährdet“ in einen Sicherheitsvorfall verwickelt war, führte dies in 46 % der Fälle zu einer schweren Verletzung. Dies steht im Vergleich zu 28 % in der Kategorie „Überwachung der Einhaltung der Vorschriften“ bzw. 4 % in der Kategorie „Sicher“.

Zusammenfassung

Dies sind aussagekräftige, statistisch bedeutsame Ergebnisse. Die an der Studie beteiligten Personen arbeiteten in einer Vielzahl von Positionen parallel zueinander, verrichteten ähnliche Arbeiten und hatten die gleichen Vorgesetzten. Diejenigen, die bei der SafetyDNA-Bewertung in die Risikokategorie „Gefährdet“ eingestuft wurden, waren jedoch 11-mal häufiger in Vorfälle verwickelt, die zu meldepflichtigen OSHA-Verletzungen führten. Durch die frühzeitige Identifizierung von gefährdeten Personen im Auswahlprozess hätte fast die Hälfte aller arbeitsbedingten Verletzungen in diesen Unternehmen vermieden werden können.

i USDL-11-1502, 20. Oktober 2011
ii Knipling, R.R., Boyle, L.N., Hickman, J.S., York, J.S., Daecher, C. Olsen, E.C.B., Prailey, T.D. (2004). CTBSSP Synthesis Report 4: Individual Differences and the “High-Risk” Commercial Driver, Commercial Truck and Bus Synthesis Program. Transportation Research Board, National Research Council, Washington, D.C.