Die Herausforderung
Dieses regionale Gemeinschaftskrankenhaus steht für die Herausforderungen, mit denen die meisten kleineren Gesundheitseinrichtungen konfrontiert sind. Es ist auf dem Weg hin zu einer leistungsstarken integrierten Einrichtung, die aus zwei sehr unterschiedlichen Krankenhäusern besteht – beide unter relativ neuer Leitung. Die Einrichtung erfindet sich neu, um den Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden. Sie möchte Mitarbeiter:innen anziehen und halten, die anpassungsfähig sind und zu dieser Kultur passen.
Eine eingehendes kulturelles Assessment durch das Talogy-Team ergab, dass die Mitarbeiter:innen mit den neuen Hochleistungserwartungen, darunter der Anpassung an LEAN-Prozesse, zu kämpfen hatten. Das Unternehmen kam zu dem Schluss, dass einige Mitarbeiter:innen nicht für eine Hochleistungskultur geeignet sind. Die Analyse ergab auch, dass viele Pflegekräfte ihre Arbeit nicht „patientenorientiert“, sondern eher „pflegeorientiert“ ausführten, d. h. sie richten ihren Tagesablauf und ihre Arbeitsweise nach ihren spezifischen pflegerischen Aufgaben aus und nicht nach den Bedürfnissen der Patient:innen.
Die leitenden Führungskräfte erkannten, dass sie bewusster an die Mitarbeiterauswahl herangehen mussten, da ihre Programme zur Prozessverbesserung und zur Patientenzufriedenheit sonst keine Wirkung zeigen würden. An der außergewöhnlich hohen Quote von Kündigungen aus wichtigem Grund wurde auch ersichtlich, dass Manager sich nicht ideal für Auswahlentscheidungen eigneten. Es war nicht ungewöhnlich, dass ein:e Personalverantwortliche:r z. B. eine Pflegefachkraft oder einen Pflegeassistenten auf Grundlage des Lebenslaufs und des Vorstellungsgesprächs auswählte, nur um kurz nach der Einstellung festzustellen, dass der Mitarbeiter/die Mitarbeiterin schwerwiegende Verhaltens- und Leistungsprobleme hatte oder einfach nicht in die neue Kultur passte.