Die Entwicklung der Big Five

11. März 2022

In der Welt der Persönlichkeitsbewertung sind die „Big Five“-Persönlichkeitsmerkmale das Modell, auf dem viele Fragebögen aufbauen. Dieses Fünf-Faktoren-Modell umfasst die folgenden Merkmale: Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus. Seit den ersten Vorarbeiten in den 1960er-Jahren hat es sich als akademisches Standardmodell durchgesetzt.

Grenzen des Fünf-Faktoren-Modells

Obwohl die fünf Faktoren einen breiten konzeptionellen Rahmen bilden, um die vielen zugrunde liegenden Facetten der Persönlichkeit eines Menschen zu erfassen, weist dieses Modell auch einige Einschränkungen auf. Insbesondere die aufgespaltenen Aspekte innerhalb der einzelnen Faktoren führen oft zu schwierig zu interpretierenden Durchschnittswerten. Ein Aspekt innerhalb des Faktors „Gewissenhaftigkeit“ bezieht sich zum Beispiel auf „Detailgenauigkeit“, ein anderer auf „Antrieb“. Das bedeutet, dass eine Person, die zwar wenig detailorientiert, aber sehr zielstrebig ist, für diesen Faktor eine mittelmäßige Punktzahl erreichen würde, was wiederum nicht viel über ihren Arbeitsstil aussagen würde.

Die Big Five werden zu Cubiks-Faktoren

Um diese Probleme zu lösen und die Big Five für die Bewertung der arbeitsbezogenen Persönlichkeit relevanter zu machen, hat Dr. Rainer Kurz von Cubiks Untersuchungen durchgeführt, die auf der bahnbrechenden Arbeit von Professor Steven Woods an der University of Surrey aufbauen. Das Ergebnis dieser eingehenden Untersuchung war ein angepasstes Modell für das aktuelle Geschäftsumfeld: Cubiks Factors. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass Cubiks Factors sechs Faktoren umfasst, die überarbeitet und miteinander in Beziehung gesetzt wurden, um Erkenntnisse zu gewinnen, die auf den heutigen Arbeitsplatz anwendbar sind.

Einführung – Cubiks Factors

Cubiks Factors ist ein auf Validität ausgerichteter Ansatz, der einen neuen Faktor, tiefere Einblicke durch zusätzliche Facetten und die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse für eine umfassende berufsbezogene Persönlichkeitsbewertung beinhaltet. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen dieses neuen Modells.

Die Änderungen an den Faktoren spiegeln die heutigen Arbeitsanforderungen wider:

Gewissenhaftigkeit wird folgendermaßen unterteilt: Der Faktor „Antrieb“ umfasst Erfolgsstreben, Leidenschaft und Entschlossenheit; „Zuverlässigkeit“ bezieht Themen wie Struktur, Planung und kritische Evaluierung ein.

  • Aus „Neurotizismus“ wird „Anpassungsfähigkeit“, um den möglichen negativen Beigeschmack, der mit der Bewertung der emotionalen Stabilität verbunden ist, zu beseitigen. Bei „Anpassungsfähigkeit“ geht es um die Fähigkeit einer Person, mit Druck und Veränderungen gelassen und optimistisch umzugehen.
  • „Verträglichkeit“ wird zu „Unterstützung“, wobei die Facetten die Bereiche Inspiration, Motivation und Streben nach Harmonie umfassen.
  • Aus „Extraversion“ wird „Durchsetzungsvermögen“, was Facetten der Zielstrebigkeit, des Selbstbewusstseins und der Überzeugungskraft umfasst.
  • Aus „Offenheit für Erfahrungen“ wird „Kreativität“; dazu gehören konzeptionelles und innovatives Denken sowie eine Vorliebe für Abwechslung.

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